Univ.-Prof. Dr. Rupert Menapace
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Prof. Dr. Rupert Menapace
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blank Die Korrektur der Fehlsichtigkeit
mittels Laserchirurgie
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Eine Fehlsichtigkeit kann mittels Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden. Brillen werden von manchen Patienten nicht gewünscht, Kontaktlinsen oft schlecht oder nicht vertragen. Für die Ausübung mancher Berufe oder Sportarten ist Normalsichtigkeit Voraussetzung.

Die verschiedenen Formen der Fehlsichtigkeit (Myopie: Kurzsichtigkeit, Hyperopie: Weit- oder Übersichtigkeit, und Astigmatismus: Stabsichtigkeit) können mittels Laserbehandlung der Hornhaut oder Kunstlinseneinpflanzung ins Auge korrigiert werden.

Laserverfahren können nur in einen begrenzten Dioptrienbereich sicher eingesetzt werden: bis +3.0 Dpt Übersichtigkeit, bis -7.0 Dpt Kurzsichtigkeit, bis 3 Dpt Stabsichtigkeit. Machbarkeit und behandelbarer Dioptrienbereich bei der Kurzsichtigkeit hängen vor allem von der Hornhautdicke und -krümmung ab.

Phake Vorderkammerlinsen können einen wesentlichen grösseren Dioptrienbereich abdecken. Kritische Faktoren sind dabei vor allem die Tiefe der vorderen Augenkammer und die Wölbung der Regenbogenhaut.

Machbarkeit und Eignung vorausgesetzt empfehlen wir prinzipiell primär die Laserbehandlung, da diese mit der von uns eingesetzten Technologie (berührungsfreie trans-epitheliale LASEK, kurz "Trans-PRK") optimal schonend und präzise bewerkstelligt werden kann. Nur wenn diese nicht möglich ist - sei es wegen einer zu dünnen Hornhaut oder einer zu hohen Fehlsichtigkeit - empfehlen wir die Einpflanzung einer phaken Vorderkammerlinse. Hier wiederum verwenden wir an der Vorderseite der Regenbogenhaut fixierte Vorderkammerlinsen vom Typ ARTIFLEX und ARTISAN der niederländischen Firma Ophtec, da diese weder die empfindlichen Strukturen der Hornhaut, des Kammerwinkels und der natürlichen Linse berühren.

Zur Laserbehandlung von Fehlsichtigkeiten:

Der Vorteil der Laserbehandlung besteht neben der einfachen Durchführbarkeit darin, dass die vordere Augenkammer nicht eröffnet werden muss. Ein Nachteil ist naturgemäss, dass die dabei vorgenommene Abtragung von Hornhautgewebe nicht rückgängig gemacht werden kann.

Abbildung 1
Um Schmerzen und rasche Erholung der Sehschärfe zu gewährleisten, verwenden Operateure gerne das LASIK-Verfahren, bei dem eine oberflächenparallele Hornhautlamelle geschnitten und weggeklappt wird; Abb. 1). Nach Abtragung des Gewebes in der Tiefe wird diese Decklamelle wieder zurückgeklappt. Ein Wiederanheilen erfolgt nur entlang des Läppchenrandes. Neben der bleibenden Schwächung der Hornhautarchitektur kann der Verlauf durch Faltenbildung der dünner Decklamelle, Keimeinwanderung, sowie Epitheleinwachsungen in den Zwischenraum kompliziert werden.

Die LASEK-Verfahren verzichten auf das Schneiden eines oberflächlichen Hornhautläppchens und vermeiden damit die Schwächung der Hornhautarchitektur. Dafür können insbesondere durch die Notwendigkeit, die oberste Zellschicht (das "Epithel") mittels Alkohol oder einem Schabinstrument abtragen zu müssen (Abb. 2), bis zum kompletten Wiederaufwachen der obersten Zellschicht ("Reepithelisierung") Schmerzen auftreten. Das vom Autor verwendete hochmoderne Lasergerät AMARIS® 750S der deutschen Firma SCHWIND (Abb. 3) ist in der Lage, die erforderliche Abtragung der obersten Gewebeschichten ohne mechanische Epithelabtragung berührungsfrei in weniger als 1 Minute durchzuführen ("No Touch"- "Trans-PRK Verfahren": Abb. 4). Durch die schonende und glättende Abtragung wird das Wiederaufwachsen der obersten Zellschicht beschleunigt und eventuelle Schmerzen gelindert und verkürzt. Als weitere Besonderheit verfügt das AMARIS Lasergerät über einen hochpräzisen und ultraschnellen "Eyetracker", der jede Bewegung des Auges erkennt und den Laserkopf dieser praktisch zeitgleich nachführt, sei es in seitlicher wie auch axialer Richtung ("6D-Tracking": Abb. 5)

Abbildung 3
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Abbildung 4
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Abbildung 5
Wir stehen auf dem Standpunkt, dass das Trans-PRK-Verfahren prinzipiell dem LASIK-Verfahren vorzuziehen ist, da die Schmerzen nach Trans-PRK, so sie überhaupt auftreten, in der Regel gering, medikamentös gut beherrschbar und zeitlich begrenzt sind, während die Schwächung der Hornhautarchitektur nach LASIK bestehen bleibt. Folglich führen wir wenn immer möglichen eine Oberflächenbehandlung durch. Das LASIK-Verfahren setzen wir nur ein, wenn das Trans-PRK-Verfahren nicht möglich oder nicht angezeigt ist, so wie bei Hyperopie (Weit- oder Übersichtigkeit).

Ablauf: [zu den Videos]

1. Prinzipielle Eignungsuntersuchung

In einem Erstgespräch werden die Erwartungen des Patienten mit der technischen Machbarkeit abgeglichen und eine prinzipielle Eignungsuntersuchung durchgeführt. Diese umfasst die apparative Messung der Fehlsichtigkeit sowie der Hornhautkrümmung und Hornhautdicke. Sind die Kriterien: Erwartungen, Machbarkeit, und Eignung erfüllt, erhält der Patient ein standardisiertes Aufklärungsblatt mit Einwilligungserklärung zur Vorinformation sowie einen Termin für die umfassende Voruntersuchung zur Laseroperation.

Wurden Kontaktlinsen getragen, müssen diese mindestens 2 (weiche KL) bzw. 4 Wochen (harte KL) abgesetzt werden, um der Hornhaut die nötige Zeit zu geben, ihre Eigenform wieder anzunehmen,

2. Finale Voruntersuchung

Abbildung 6
Neben einer kompletten Augenuntersuchung werden die Fehlsichtigkeit genau ermittelt und die Hornhaut mit einem speziellen Gerät (SIRIUS® zur Topographie und Scheimpflugtomographie der Hornhaut: Abb. 6) vermessen. Daraus errechnet ein Computerprogramm das sog. Abtragungsprofil. Nach dem positiven Abschluss der Voruntersuchung und der Unterzeichnung der Einwilligungserklärung nach erfolgter Komplettierung der Aufklärung und Vereinbarung eines konkreten Termins ist der Weg frei für Laserbehandlung.

3. Der Eingriff

Generell werden beide Augen in einer Sitzung behandelt. Vor der Behandlung wird der Patient über den genauen Ablauf und die Verhaltensregeln instruiert. Das bei der Voruntersuchung errechnete individuelle Abtragungsprofil wird in den Laser eingespeist. Die Augen werden mittels Tropfen betäubt. Der Patient wird liegend unter dem Lasergerät positioniert. Ein sog. Eyetracker erkennt anhand der individuellen Struktur der Regenbogenhaut die genaue Position des Auges und korrigiert jede kleinste Abweichung, indem er den Laserkopf blitzschnell nachführt. In dem unwahrscheinlichen Fall einer grösseren Auslenkung des Auges unterbricht er die Behandlung und führt diese nach erfolgter Repositionierung fort. Damit ist sichergestellt, dass immer genau das vorgesehene Gewebe abgetragen wird.

Nach Abschluss der Laserbehandlung, die pro Auge nicht mehr als 1 Minute benötigt, wird die Augenoberfläche abgespült und eine hauchdünne weiche Kontaktlinse zum Schutz und zur Heilungsförderung aufgelegt.

Der Patient kann gleich nach der Behandlung das Laserzentrum verlassen. Neben antibiotischen und entzündungshemmenden Tropfen erhält der Patient per Rezept für den Fall stärkerer Schmerzen anästhesierende Tropfen. Rezept, wie auch eine Notfallnummer werden dem Patienten bereits bei der Terminvereinbarung ausgehändigt.

4. Nachkontrollen

Die erste reguläre Nachkontrolle findet erst nach 1 Woche statt. Dabei wird auch die schützende Kontaktlinse entfernt. Weitere Kontrollen finden nach 1 Monat und nach 6 Monaten statt.

Videos zur Illustration

TransPRK: berührungsfreie Oberflächenbehandlung



Schwind Amaris Eye Tracking: 6-dimensionale Verfolgung und Kompensation von Augenbewegungen


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